Die besten Anleitungen zur Digitalen Selbstverteidigung

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Datenschutz geht nur gemeinsam. Wir brauchen mehr gezielte politische Aktionen und starke Institutionen, die Datenschutz von Beginn an in ihre Systeme einbauen. Google und der Staat sind schlicht zu mächtig. Und trotzdem können wir alle mit den richtigen Anleitungen etwas tun, um zu zeigen, dass es auch anders geht.

Diese Sammlung von Tipps beruht auf einer Session, die ich am 26.09.2020 für die Grünen Kiel gehalten habe. Die Folien dazu findet ihr hier. Ich bin nicht in der Position, selbst gute technische Anleitungen zu verfassen. Zum Glück gibt es andere, die das sehr gut können.

Die Liste ist nicht erschöpfend – bitte hinterlasst mir Kommentare, wenn ihr weitere Tipps oder Anmerkungen habt.


Der Klassiker

DigitalCourage ist ein unabhängiger Verein, der sich für die Freiheit im Netz einsetzt. Sehr bekannt sind sie als treibende Kraft hinter den Big Brother Awards.

Auf ihrer Seite sind umfassende Anleitungen zur digitalen Selbstverteidigung aufgeführt. Es gibt sowohl Tipps für Eilige als auch umfassende Anleitungen nach Themen gegliedert. Ihr findet hier eine vielfältige Unterteilung in Kategorien wie Passwörter, PC, Smartphone, Digitale Mündigkeit oder Clouddienste.

Ein guter Startpunkt für den sanften Einstieg ist der Adventskalender zur Weihnachtszeit. Hier öffnet sich jeden Tag ein Türchen mit neuen Tipps zur digitalen Selbstverteidigung. Um über aktuelle Entwicklungen informiert zu bleiben, könnt ihr euch hier für den Newsletter eintragen.


Das internationale Kollektiv

Tactical Tech ist eine weltweit aktive Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Berlin, die sich für eine nachhaltige, gerechte Gestaltung der Digitalisierung einsetzt. Ganz speziell werden hier auch Trainings für Aktivist:innen aus der ganzen Welt angeboten, die unter schweren Umständen in repressiven Ländern ihre Privatsphäre sorgsam schützen müssen.

Eine gut durchdachte und schön gestaltete Einführung zum Schutz der eigenen Privatsphäre bietet das Data Detox Kit. Auf Deutsch findet ihr hier erste Schritte, um die Einstellungen des eigenen Smartphones zu bearbeiten. Da Tactical Tech eine internationale NGO ist, sind viele Informationen nur auf Englisch. Neben dem Schutz der Privatsphäre gibt es auch Tipps zum Umgang mit Falschinformationen oder zur Behandlung der eigenen Smartphone-Sucht (seid ehrlich).

Die behandelten Themen gehen weit über die Sicherung der eigenen Daten hinaus. Sehr beeindruckend ist das Ausstellungskonzept des “Glass Rooms”, in dem ich vor ein paar Jahren im Haus der Kulturen der Welt in Berlin selber war. Hier werden ansonsten versteckte Aspekte digitaler Technologien in einer (auch buchbaren) Ausstellung sichtbar gemacht. Die neuste Version zu Falschinformationen kann auch online besichtigt werden. Ein weiteres interessantes Forschungsprojekt behandelt die Auswirkungen von Daten auf die Politik.


Verschiedene Online-Broschüre und Texte

Für alle, die gerne einen zusammenhängenden Text lesen, bietet sich die kurze Anleitung zur digitalen Selbstverteidigung der Digitalen Gesellschaft Schweiz an. Auch hierbei handelt es sich um einen unabhängigen Verein, der sich für Grundrechte im Netz stark macht. Gerade für Menschen, die sich etwas unwohl in diesen technischen Kontexten fühlen, gibt es eine Einleitung und ein Glossar mit wichtigen Begriffen. Für einzelne Anwendungen wie Mailprogramme oder Suchmaschinen werden im Anschluss verschiedene Alternativen aufgezeigt.

Einen locker geschriebenen Text zur digitalen Selbstverteidigung gibt es auch bei Netzpolitik.org

Für fortgeschrittene Nutzer:innen, die kein Problem mit englischen Seiten haben, bietet PrivacyTools eine umfangreiche Sammlung verschiedene Programme zum Schutz der Privatsphäre an. Noch kryptischer, aber umfangreicher ist die Sammlung bei PRISM Break.


Mehr über Technik lernen

Digitale Technik dringt tief in unseren Alltag ein. Um Ausschnitte davon in Ansätzen zu verstehen, muss nicht unbedingt gleich Informatik studiert werden. Es gibt online zahlreiche kostenlose Kurse sehr guter Hochschulen, die einen schönen Überblick geben.

Besonders empfehlen kann ich hier die offene Plattform des Hasso-Plattner-Instituts aus Potsdam. Hier gibt es allgemeine Einführungen dazu, wie das Internet oder andere Technologien funktionieren.


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